2020 – Ein Jahresrückblick

2020 haben wir nun geschafft, das macht Hoffnung! Als Chor hatte man es in den vergangenen zehn Monaten wirklich nicht leicht. Wir können uns noch genau an die erste Probe im letzten Jahr erinnern: optimistisch saßen wir in nahezu kompletter Besetzung beisammen, haben Pläne geschmiedet und waren voller Vorfreude auf das bevorstehende 30. Jahr und all die Höhepunkte, die es so bringen sollte. Daraus wurde nicht viel, das ist heute wohl jede:m klar…  

Aber fangen wir doch erstmal mit den schönen Dingen an, die das Jahr uns gebracht hat: Zwei neue kleine Mini-Vocals wurden im Frühling in den Nachwuchschor der JazzVocals geboren! Leider hat Corona den frühkindlichen Probeneinstieg etwas erschwert, aber wir sind sicher, das holen sie schnell auf. Wir freuen uns sehr über den Nachwuchs!

Ein Konzert hatten wir auch in dem vergangenen Jahr. Das klingt nach nicht viel, traurigerweise ist es das aber, denn wir sind uns durchaus der Tatsache bewusst, dass viele andere Chöre nicht einmal diese eine Möglichkeit hatten, gemeinsam vor Publikum zu singen. Ein gewöhnliches Chorkonzert aber war das nicht: Statt in voller Chorstärke standen wir in wechselnden Besetzungen zu acht auf der Bühne, mit Einzelmikros und freuten uns über den Rest der Bande, die vor den zwei großen offenen Flügeltüren der WABE die Lieder feierten. Und auch wenn die Veranstaltung dieses Konzerts viel Kreativität, organisatorischen und technischen Aufwand gefordert hat, sind wir sehr froh darüber, uns dieser Herausforderung gestellt zu haben. Es war aufregend, schön und sehr emotional und wir alle gingen an diesem Abend beseelt und glücklich nach Hause!

Und dann gab es noch ein Probewochenende. Glücklicherweise hatten wir bei der Reservierung des Termins vor einem Jahr ein glückliches Händchen und ein Wochenende gewählt, an welchem die Pandemielage es zuließ, unter Einhaltung vieler Vorsichtsmaßnahmen das Probewochenende stattfinden zu lassen und gemeinsam wegzufahren. Auch das Wetter spielte mit und wir konnten draußen mit Abstand und viel frischer Luft gemeinsam singen. Anders als normal, aber das scheint ja allgemein das Motto dieses Jahres gewesen zu sein… 

Naja, und dann bleiben eigentlich nur noch die Proben… und darüber kann man 2020 ausnahmsweise sogar seitenlange Abhandlungen schreiben. Man glaubt ja gar nicht, wie, wo und unter welchen Umständen man als Chor proben kann! 

Da gibt es zunächst die Online-Proben. Ich befürchte, das war der überwiegende Teil unserer Proben im vergangenen Jahr. Glücklich waren die Chorpärchen, die immerhin in den Genuss einer Zweistimmigkeit kommen konnten (wobei Alt und Bass auf Dauer eine etwas herausfordernde Kombination ist… für Euch getestet!). Alle anderen mussten allein zu Midi oder anderen Hörbeispielen singen und nebenher mit dem Internet und der Technik kämpfen. Man möchte ja auch wirklich in allem das Positive sehen, aber bei Online-Chorproben ist das echt schwer! Das einzige, was einfällt ist, dass der Kaffee bei der Probe noch frisch und heiß und der Nachhauseweg kurz ist… dann hört es aber auch schon auf. 

Dann gab es noch zahlreiche Outdoor-Proben – auf Feldern, in Hinterhöfen und im Gewerbegebiet. Wir schwitzten, wir froren, aber wir konnten wenigstens alle gemeinsam und gleichzeitig singen und uns dabei auch noch – halbwegs – hören. Das war eine enorme Steigerung! 

Höhepunkt waren dann die Indoor-Proben in einer Gewerbehalle, bei denen wir zwar nur in kleinen Besetzungen, aber dafür mit Wänden und einem Dach singen konnten, wodurch wir dann nach Monaten der Abstinenz mal wieder ein richtiges Klangerlebnis hatten. 

Nun sind wir leider seit drei Monaten wieder da, wo wir im Frühling angefangen haben: bei den Online-Proben. Aber auch diese Zeit wird mal vorbei sein und das Gute ist, es kann – was das angeht – nur noch besser werden.

Zuletzt haben wir uns 2020 Projekten gewidmet, die in den 29 bisherigen Chorjahren noch gänzlich unangetastet blieben. CD-Aufnahmen kennen wir und Fotos haben wir auch schon gemacht. Aber die in diesem Jahr angegangenen Videoprojekte waren absolutes Neuland für uns. Und da digitales Arbeiten ja auch Distanzen schrumpfen lässt, haben wir die Projekte nicht alleine, sondern mit anderen Chören durchgeführt. Vielen Dank an die Hamburg Voices und den Jazz-Pop-Chor Tübingen!

Und noch jemandem muss unbedingt gedankt werden: Unser Chorchef Matthias hat das Jahr mit größter Fassung genommen und uns mit bewundernswerter Kreativität und oft großem Aufwand durch das Jahr begleitet. Danke!

Ja, so war also 2020 im JazzVocals-Universum. Es gab vielleicht deutlich weniger Höhepunkte in diesem Jahr als üblich. Und möglicherweise waren diese auch etwas weniger spektakulär. Aber dafür besonders. Und bewegend. Und damit starten wir nun in das neue Jahr – unser Jubiläumsjahr! Optimistisch, motiviert und auch diesmal voller Vorfreude.

2020 © J*ZZV*C*LS